Häufige Fragen zum Thema Sustainability
Was ist die CSRD?
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die bestimmte Unternehmen zur Berichterstattung über ihre Nachhaltigkeit nach vorgebenen Standards verpflichtet.
Welche Unternehmen sind wann von der CSRD betroffen?
Die CSRD betrifft große Kapitalgesellschaften, Banken und Versicherungen sowie kapitalmarktorientierte Unternehmen ab bestimmten Größenklassen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Im Rahmen der Omnibus-Verordnung wurde die Pflicht zur Nachhaltigkeitserklärung für die meisten Unternehmen um zwei Jahre verschoben, so dass der Nachhaltigkeitsbericht erst ab 2028 für das Geschäftsjahr 2027 fällig ist.
Welche Ziele verfolgt die EU mit der CSRD?
Die CSRD zielt darauf ab, Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umzulenken, finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Klimawandel, Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung und sozialen Problemen zu bewältigen sowie die Transparenz und Langfristigkeit in der Finanz- und Wirtschaftstätigkeit zu fördern.
Wann müssen Unternehmen ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht einreichen?
Der Zeitpunkt der Berichtspflicht hängt im wesentlichen von der Unternehmensgröße ab:
- Unternehmen, die bereits unter die NFRD fallen: Erster Bericht 2025 für das Geschäftsjahr 2024.
- Große Kapitalgesellschaften: Erster Bericht 2028 für das Geschäftsjahr 2027.
- Börsennotierte KMU, kleine Kreditinstitute und firmeneigene Versicherungsunternehmen: Erster Bericht 2029 für das Geschäftsjahr 2028.
Ist die CSRD bereits in deutsches Recht umgesetzt?
Die CSRD muss von den EU-Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden, was in Deutschland noch nicht geschehen ist. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die CSRD zügig in deutsches Recht umgesetzt wird, sobald die EU das Omnibus-Paket zur CSRD verabschiedet hat. Da das EU-Parlament das Omnibus-Paket voraussichtlich noch in 2025 verabschieden wird, ist mit einer Umsetzung in deutsches Recht für 2026 zu rechnen.
Wie wird der CSRD-Nachhaltigkeitsbericht geprüft?
Der CSRD-Nachhaltigkeitsbericht wird von Wirtschaftsprüfern geprüft. Es erfolgt eine prüferische Durchsicht mit begrenzter Sicherheit, die auf Konsistenz und Plausibilität fokussiert.
Was müssen Unternehmen im CSRD-Bericht offenlegen?
Unternehmen müssen über ihre Nachhaltigkeit in einem standardisierten Bericht Rechenschaft ablegen, der sowohl qualitative als auch quantitative Informationen zu Umwelt‑, Sozial- und Governance-Themen (ESG) enthält. Die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) hat hierzu verbindliche Standards (ESRS) entwickelt. Darüber hinaus müssen derzeit Unternehmen Angaben zu Art. 8 der Taxonomie-Verordnung machen, die ein Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten beinhaltet.
Was ist eine Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der CSRD?
Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein zentraler Bestandteil der CSRD-Berichterstattung. Unternehmen identifizieren und bewerten mit der Wesentlichkeitsanalyse für ihr Unternehmen relevante und wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte nach vorgegebenen prinzipienbasierten Standards.
Wird es Änderungen an der CSRD geben?
Das EU Parlament hat bereits eine “Stop the Clock” Änderung beschlossen, mit der die CSRD für die meisten Unternehmen um zwei Jahre verschoben wird. Weitere Änderungen wird es im Rahmen des Omnibus-Pakets geben. Es ist z.B. damit zu rechnen, dass kleinere und mittelgroße Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern von der CSRD ausgenommen sein werden.
Welche Anforderungen stellt die CSRD an die Berichterstattung?
Die CSRD verlangt von Unternehmen, eine Nachhaltigkeitserklärung nach den verbindlichen ESRS-Standards als Teil des Lageberichts zu erstellen und auf der Plattform des Unternehmensregisters zu veröffentlichen. Die Standards enthalten zahlreiche formelle, strukturelle, inhaltliche und qualitative Anforderungen an die Berichterstattung.
Was ist die Nachhaltigkeitserklärung im Rahmen der CSRD?
Die Nachhaltigkeitserklärung ist ein fester Teil des Lageberichts und fasst alle relevanten ESG-Informationen eines Unternehmens zusammen. Sie gliedert sich in 1. Allgemeine Angaben sowie Informationen zu 2. Umwelt, 3. Soziales und 4. Unternehmenspolitik, wobei die Inhalte je nach festgestellter Wesentlichkeit der Themen variieren.
Wie bestimmen Unternehmen, welche Nachhaltigkeitsthemen sie berichten müssen?
Unternehmen führen eine Wesentlichkeitsbewertung durch, um zu entscheiden, welche der ESG-Themen für ihre Berichterstattung bedeutend sind. Nur die als wesentlich eingestuften Themen müssen detailliert in der Nachhaltigkeitserklärung behandelt werden.
Was ist eine Wesentlichkeitsanalyse im Kontext der CSRD?
Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein Prozess, bei dem Unternehmen die Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) für jedes potenziell relevante Nachhaltigkeitsthema bewerten. Themen, die als wesentlich eingestuft werden, müssen in der Nachhaltigkeitserklärung eingehend behandelt werden.
Welche Schritte sind notwendig, um die CSRD-Anforderungen zu erfüllen?
Um die CSRD-Anforderungen zu erfüllen, sollten Unternehmen folgende Schritte befolgen:
- Überblick über die CSRD-Konzepte verschaffen.
- Den für das Unternehmen zutreffenden Output bestimmen.
- Für die Erarbeitung des Outputs geeignete Prozesse definieren.
- Eine Gap-Analyse durchführen.
- Nachhaltigkeitsbericht erstellen und veröffentlichen.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung der CSRD-Anforderungen?
Die Herausforderungen liegen insbesondere in der Komplexität der Anforderungen bei noch fehlenden Benchmarks bzw. Vorbildern. Für die Erfüllung der Anforderungen sind zahlreiche strategische Entscheidungen und Planungen notwendig, wie z.B. hinsichtlich der personellen und finanziellen Ressourcen, der Auslegung der Standards sowie der Umgang mit mangelnder Verfügbarkeit und Qualität der geforderten Daten.
Warum ist die CSRD-Berichterstattung wichtig?
Die CSRD-Berichterstattung ist wichtig, weil sie gesetzlich vorgeschrieben ist und Unternehmen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern und sichtbar zu machen. Sie trägt auch zur gesamtgesellschaftlichen Resilienz bei und kann das Unternehmensimage positiv beeinflussen.